Biografie Ally

Texas. Schon der Name erweckt Assoziationen mit wichtigen Kapiteln in der Geschichte des Rock’n‘Rolls. In den Kneipen des sogenannten Lone Star-Staates reden ältere Herren noch immer über Lokalmatadore wie ZZ Top, Johnny Winter und Stevie Ray Vaughan. Jetzt macht sich Ally Venable mit ihrem Album Texas Honey bereit, auch ihren Namen in die Geschichtsbücher einzutragen und zwar mithilfe des prominenten Wahltexaners Mike Zito. „Ally ist die Zukunft des Blues und gleichzeitig eine Kreuzung zwischen Blues und amerikanischem Roots-Rock“, schwärmt Zito. „Sie ist Texas Honey.“

            Venable ist erst Anfang zwanzig, aber keineswegs eine Unerfahrene. Schon als Kind zu Beginn dieses Millenniums entdeckte sie in der Kirche ihre eigene Stimme. Sehr bald prägten die in Dallas geborene Gitarrenlegende Stevie Ray Vaughan und die ebenfalls aus Texas stammende Countrysängerin Miranda Lambert ihre weitere Laufbahn. „Was ich an Stevie bewundere ist, dass er viele Menschen an den Blues herangeführt hat, die vorher nichts mit dieser Musik am Hut hatten“, überlegt Venable. „Das Gleiche möchte ich auch mit meiner Musik erreichen.“

Mit ihrer soulgetränkten Stimme, ihrer brandheißen Gitarre und ihrem offenherzigen Songwriting schaffte sie es, Texas im Nu zu erobern. Im Powertrio mit ihrem Bassisten Bobby Wallace und dem Schlagzeuger Elijah Owings sauste sie dann durch den amerikanischen Süden, u.a. als Support für Bluesrock-Titanen wie Lance Lopez und Eric Gales. „Texas ist ja für seine Gitarrenhelden bekannt. Meine Shows und auch mein Songwriting stehen in dieser Tradition“, erklärt Venable. „Als Powertrio spielen wir äußerst aggressiv und halten nichts zurück.“

Die Energie ihrer Liveshows wurde zunächst auf den beiden Studioalben No Glass Shoes (2016) und Puppet Show (2018) erfolgreich eingefangen: Letzteres wurde von Blues Rock Review als „einzigartig“ gelobt und stieg sowohl bei Billboard als auch bei iTunes in die Top Ten der Blues-Charts. Gleichzeitig heimsten Venable und ihre Band etliche Auszeichnungen bei den East Texas Music Awards (ETX) ein, u.a. in den Kategorien für die beste Gitarristin, die beste Bluesband und das Album des Jahres.

All das ebnete den Weg für Texas Honey. Venables Plattendebüt bei Ruf Records – das parallel zur Blues Caravan 2019 Tour erscheint – wurde im MARZ Studio im texanischen Nederland eingespielt, wo Produzent Mike Zito die junge Musikerin zu einer neuen Bestleistung anstachelte. „Das Album ist nach wie vor gitarrenbetont“, reflektiert Ally. „Aber diesmal stehen das Songwriting, die Hooks und die Melodien eher im Vordergrund. Ich habe über eigene Erfahrungen geschrieben oder Dinge, die die Menschen hoffentlich nachempfinden werden. An diesen Songs sollten sie sich freuen und dabei ihre Sorgen vergessen können.“      

            Den Hörer erwarten liebliche Bluesklänge – und ganz viel Biss. Die scharfen Riffs, das weißglühende Solo und der hymnische Refrain von „Long Way Home“ am Anfang der Platte geben genau den richtigen Ton an. Bei „One-Sided Misunderstanding“ treffen reflektierte Textstrophen auf einen übersteuerten Refrain. „Running After You“ lebt von einem gemeingefährlichen Kreissägen-Riff verpackt mit einer unverblümten Ausdrucksweise (“If you want to leave then go/But just know I’m not running after you”).

            Die düstere Strophen von „Broken“ führen zu einem bombigen Refrain, während die klassische Bluesgeschichte „Blind To Bad Love“ von einem bösen Liebhaber erzählt, der nicht mehr aus dem Kopf gehen will. (“I’ve tried everything to get you out of my head”). Auf dem gitarrenbetonten Titelsong lässt Ally ihren Fingern freien Lauf und das geradezu brutale „White Flag “ besticht mit verzerrtem Gesang, brodelnden Licks und höhnischem Solo. Kaum zu widerstehen sind das Groove-orientierte „Nowhere To Hide“ und das Gesang-und-Gitarren-Duett „Come And Take It“ mit dem gefeierten Saitenhexer Eric Gales. „Es war mir eine Ehre dabei zu sein“, sagt der Stargast. „Eins ist klar: Die Menschen werden diese Platte lieben – genau wie ich. Boom!“

            Auf einem Album mit fast ausschließlich eigenen Songs lässt es sich Venable nicht nehmen, zwei Klassiker einzuspielen: Eine groovende Version des zeitlosen „Careless Love Blues“ und eine Lieberklärung an SRV in Form von „Love Struck Baby“. Damit setzt sie ein Sahnehäubchen auf das erste große Durchbruch-Album des Jahres 2019 – von einer talentierten Texanerin, die den Stoff zur Legende hat. „Ich bin sehr dankbar“, reflektiert Ally, „für all die coolen Dinge, die schon passiert sind, die gerade passieren und die in Zukunft noch auf mich zukommen…“        

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